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Tipps zum Kartfahren im Nassen

Wenn der Himmel seine Schleusen öffnet, ändert sich für einen Kartfahrer ziemlich viel. Wie sollte man sich verhalten und was hilft, um mit den nassen Bedingungen zurecht zu kommen? Diese Tipps sollen dir helfen, auf der Strecke auch im Nassen zu den Schnellsten zu gehören.


Update:

Mittlerweile gibt es neben diesem Blogartikel auch das Video "5 Tipps zum Kartfahren im Regen" von uns:


1. Vom Gummi fernhalten:

Was bedeutet das? Deine Reifen bestehen aus Gummi. Auch die Ideallinie auf einer Rennstrecke ist meist mit einer leichten Gummischicht belegt, da die Fahrer dort ständig entlang fahren und ihre Reifen in den Asphalt drücken. Bei jedem Überfahren bleibt so ein bisschen Gummi kleben. Wenn es trocken ist und du mit deinen Gummireifen auf der gummierten Ideallinie rollst, spürst du mehr Haftung, als wenn du abseits der Ideallinie auf dem Asphalt unterwegs bist. Wenn nun aber Regen fällt, kehrt sich dieser Idealzustand um in den absoluten Worst-Case. Denn: Die Kombination Gummi(reifen) - Wasser - Gummi(belag) gehört zu den rutschigsten Angelegenheiten, die der sommerliche Motorsport zu bieten hat. Ausnahme mag hier ein verhagelter Nürburgring sein, aber das ist ein anderes Thema. Du solltest also beim Kartfahren im Nassen versuchen, dich immer vom Gummiabrieb auf der Trocken-Ideallinie fernzuhalten. Das geht natürlich nicht auf eine ganze Runde, da du die Trocken-Ideallinie zwangsläufig kreuzen musst, wenn du um den kompletten Kurs kommen willst, ohne durch die Wiese zu fahren. Aber wenn du die gummierte Ideallinie im Nassen überfährst, solltest du dies möglichst gerade tun und so wenig Lenk- und Bremsmanöver durchführen, wie möglich. Wenn du das nämlich nicht tust, sieht das folgendermaßen aus:

In den kleinen Videosequenzen sieht man, wie auf der gummierten Ideallinie einen Tick zu hart gebremst wird, weil man vermeiden wollte, in den kreiselnden Vordermann hinein zu fahren. Dadurch blockierten die Hinterräder und der Dreher war die Folge.

 

2. Kurven außen durchfahren:

Eine Folge von Tipp Nr.1, ist Tipp Nr.2. Wir führen ihn hier trotzdem explizit aus, da er relativ leicht zu merken und umzusetzen ist: Wenn du eine Kurve im Nassen durchfährst, tue dies am besten auf der kurvenäußeren Linie. Du fährst dann zwar den weiteren Weg, aber du kannst nahezu sicher sein, dass dort weniger Gummi liegt, als auf der Innenseite, die üblicherweise im Trockenen befahren wird. So vermeidest du die ungünstige Gummi - Wasser - Gummi - Konstellation und kannst mit wesentlich mehr Haftung durch die Kurve fahren. Bei Kurvenkombinationen gilt diese Regel mit Vorsicht, da man die einzelnen Kurven in dem Fall nicht einfach isoliert betrachten darf. Siehe hierzu auch mein

3. Stellen mit viel Haftung suchen:

Suche dir auf der Strecke bzw. an der Streckenbegrenzung Stellen, an denen du mehr Haftung hast, als auf der üblichen Strecke. Gibt es zum Beispiel Rasenpflastersteine oder andere rauhere Untergründe (zwischen denen das Wasser leicht abfließen kann) an der Streckenbegrenzung, die du nutzen kannst? Oder gibt es unterschiedliche Fahrbahnbeläge, die unterschiedlich rauh sind und somit unterschiedliche Haftung bieten? So kannst du dir ebenfalls einen Vorteil gegenüber den Konkurrenten verschaffen. Wie das aussieht, siehst du übrigens im folgenden Video. Die Fahrer bekamen vor dem Rennen die Erlaubnis, auch abseits der weißen Linie zu fahren und suchten sich daraufhin abseits der Strecke Stellen, an denen mehr Haftung vorhanden war, als auf der eigentlichen Strecke:

 

4. Viel Grip auf die Vorderachse legen:

Im Nassen ist es oftmals schwierig das Kart "um die Ecke" zu bekommen. Man lenkt ein, die Vorderräder haben keine Haftung und das Kart rutscht geradeaus. Du hast dazu je nach Situation mehrere Möglichkeiten:

- du kannst harte Lenkbewegungen durchführen und durch den maximalen Lenkeinschlag die Lenkwirkung maximieren,

- du kannst den Sitz nach vorne stellen (bei einigen Leihkarts), so dass du mehr Gewicht auf der Vorderachse hast,

- du kannst die Spur vorne breiter stellen (bei Rennkarts) und so dafür sorgen, dass du beim Einlenken mehr Haftung hast und

- du kannst dein Gewicht bei jedem Einlenken nach vorne in Richtung des kurvenäußeren Rades legen. Bewege deinen Oberkörper im selben Moment, in dem du einlenkst, nach vorne und zum kurvenäußeren Vorderrad. Du wirst merken, dass das Kart besser einlenkt.

 

5. Orientiere dich an anderen Fahrern:

Gerade wenn du unter Mischbedingungen unterwegs bist und dir unsicher bist, wo noch wieviel Haftung ist, kann es sehr hilfreich sein, sich an anderen Fahrern zu orientieren. Wo fahren sie entlang, wo bremsen sie, wo rutschen sie? So kannst deine Fahrweise und deine Fahrlinie adaptieren. Wenn du Erster bist, hast du diese Möglichkeit zugegebenermaßen leider nicht.  Zumindest nicht, solange du nicht jemanden überrundest ;-) Aber wenn du das Feld im Regen anführst, bist du mit Sicherheit in der Lage, dich auf deinen Popometer zu verlassen und die Stellen auch alleine zu finden, an denen die meiste Haftung vorhanden ist.

 

Wir hoffen, dir hat dieser Artikel weiter geholfen. Wenn du noch Fragen hast oder uns generell Feedback geben möchtest, lass uns gerne einen Kommentar da.

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