Am 7.7. konnten wir das 6-Stunden-Rennen auf der Grand Prix Strecke im Michael Schumacher Kart & Event Center für uns entscheiden. Es war allerdings ein harter Kampf.
Der Kampf begann schon um 4:30 Uhr, als der Wecker klingelte und den Beginn des Renntages ankündigte. Was tut man nicht alles für seinen Sport ;-) Um 6:15 Uhr begann die Veranstaltung mit der obligatorischen Fahrerbesprechung. Im Anschluss taten die Fahrer gut daran, sich den Verlauf der Grand Prix Strecke anzusehen, denn im Gegensatz zum Vorjahr wurde die Einfahrt von der Outdoorbahn auf die Indoorbahn verändert.
Das Qualifying begann dann auch recht rutschig und staubig, denn die Ideallinie über den neu betonierten Streckenabschnitt musste erst noch frei gefahren werden. Auch dass man im neuen Abschnitt innerhalb kürzester Zeit drei Belagwechsel von Asphalt (Outdoor) über Beton (Übergang in die Halle) bis zum Hallenbelag hatte, stellte eine neue Herausforderung für die Fahrer dar.
Leider stellte sich dann recht früh heraus, dass unser Kart nicht das Beste zu sein schien, da wir auf den Geraden relativ viel Zeit verloren. Wir entschieden uns dazu, das Kart zu wechseln, was sich als goldrichtig erwies, da wir damit auf Anhieb 97er Zeiten fahren konnten. Nach dem letzten Fahrerwechsel im Qualifying oblag es Christian, die schnellste Qualifying-Zeit für unser Team hinzulegen. Das gelang ihm mit einer Bestzeit von 96,91 auch sehr gut. Leider waren die Kollegen von MDM Koblenz und Landsberg First Class Aesthetic 2 bzw. 8 Hundertstelsekunden schneller, so dass wir auf Startplatz 3 landeten.
Trotzdem natürlich eine sehr gute Ausgangslage. Auf Platz 4 hatten wir 4 Zehntel Vorsprung, so dass der Plan für das Rennen zunächst einmal vorsah, sich mit den beiden Erstplatzierten vom Rest des Feldes abzusetzen und nach den ersten Stopps zu attackieren. Wir entschieden uns, dass Dominik S. den Start fahren sollte, um diese Taktik umzusetzen.
Nach zwei Einführungsrunden wurde der Start zum 6-Stunden-Rennen freigegeben. Das Feld entschwand nach der ersten halben Runde wie an der Perlenschnur aufgereiht aus der Halle auf die Outdoorbahn. Aufgrund der Gegebenheiten konnten die Teams von drinnen nur sporadisch durch die geöffneten Hallentore nach außen blicken, um das Renngeschehen zu verfolgen. Frei nach Helmuth von Moltke's Zitat "Kein Plan überlebt die erste Feindberührung" schien dort aber einiges vor sich zu gehen, das unserem Plan widersprach. Wir waren noch dabei zu mutmaßen, als das Feld auch schon in einer großen Staubwolke wieder in die Halle einbog. Teilweise wurde zu dritt nebeneinander gefahren. Dass das nicht gut gehen konnte, war klar. So tauchte ein Fahrer unter die provisorische Bande, Plastikteile flogen durch die Gegend, dass man dachte ein Bällebad sei explodiert, der Fahrer entkam aber zum Glück sofort wieder und konnte - trotz einiger Positionsverluste - weiterfahren. Im Anschluss wurde wild gestikuliert und die Teams in der Halle konnten nur mutmaßen, was wirklich vorgefallen war. Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass Landsberg First Class Aestethic bereits nach einer Runde 3 Sekunden Vorsprung hatte und wir uns auf Platz 2 wiederfanden. MDM Koblenz war hinter uns zurück gefallen, kämpfte sich im Verlauf der ersten Runden aber wieder an uns heran und vorbei.
Im Anschluss entsponn sich ein Zweikampf, an dessen Ende MDM Koblenz verkehrt herum auf der Gegengerade der Outdoorbahn stand und wir wieder auf Platz 2 waren, während MDM Koblenz auf Platz 9 zurückfiel. Auch diesmal gab es wilde Spekulationen, Handzeichen und Autofahrergrüße. Landsberg jedenfalls hielt sich aus allem heraus und enteilte von Runde zu Runde immer weiter. Nach einer Stunde hatten sie ca. 15 Sekunden Vorsprung auf uns heraus gefahren. Gegen Ende der ersten Stunde, als die ersten Wechsel stattfanden, kamen zu den Handzeichen auch Wortgefechte hinzu. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Fahrer gegenseitig die Schuld für die Zwischenfälle in der Anfangsphase des Rennens gaben. Ohne Videobeweis war die Klärung der Schuldfrage nicht möglich. Daher möchten wir uns bei allen Teams entschuldigen, die das Gefühl hatten, unfair behandelt worden zu sein und hoffen, dass man sich beim nächsten Duell auf der Strecke wieder einig wird.
Wir hatten unseren ersten Wechsel von Dominik S. auf Christian vollzogen und Christian konnte nach dem Kartwechsel sukzessive auf Landsberg aufschließen. Vor den zweiten Fahrerwechseln betrug der Abstand nur noch wenige Sekunden. Landsberg entschied sich dann für einen relativ frühen zweiten Fahrerwechsel, während wir noch draußen blieben.
Als auch wir den zweiten Fahrerwechsel von Christian auf Dominik A. absolviert hatten, kamen wir unmittelbar vor Landsberg wieder auf die Strecke. Die 10 Minuten bis zu den Tankstopps konnten wir die virtuelle Führung - MDM hatte noch nicht gestoppt - verteidigen. Alles kam auf den nächsten Kartwechsel an. Während clever-racer.com aufgrund der niedrigeren Startnummer zuerst zum Stopp rein gerufen wurde, konnte Landsberg noch 2 Runden draußen bleiben.
Nun hieß es, mit dem kalten Kart sofort schnelle Runden zu drehen, um Landsberg nicht die Möglichkeit zu geben, an uns vorbei zu gehen. Glücklicherweise zogen wir beim Kartwechsel einen Brenner, so dass wir auch mit dem kalten Kart in der Lage waren, schnelle Zeiten zu fahren und auch nach dem Kartwechsel vor Landsberg blieben. Letztere hatten nicht so viel Glück und fielen im Laufe des Stints immer weiter zurück, während Dominik A. mit 96,51 die zweitschnellste Rennrunde markieren konnte. Wir entschieden uns, zunächst draußen zu bleiben und die Gunst der Stunde zu nutzen. Erst kurz vor dem dritten Kartwechsel wechselten wir auch wieder den Fahrer. Dominik S. übernahm das Steuer wieder von Dominik A. Auch er konnte den Vorsprung weiter vergrößern. Im Laufe der nächsten drei Stunden klappten alle Wechsel einwandfrei und auch das Kartglück blieb uns hold, so dass wir uns sukzessive weiter absetzen konnten.
So durften wir am Ende einen Sieg mit 33 Sekunden Vorsprung feiern. Es sah dabei deutlicher aus, als es wirklich war. Unsere Gegner hatten bei ihren Karts nicht immer das Glück auf ihrer Seite. Wir hoffen, dass es beim nächsten Rennen wieder ausgeglichener ist und wir uns mit gleichem Material messen können.
Unser Dank geht an das Michael Schumacher Kart & Event Center für die Durchführung des Rennens und die Fotos, an Christian von den KSF Erftland für die weiteren Fotos und an alle weiteren Teams für die faire Fahrweise während des ganzen Rennens!
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